München stellt am 26. Oktober 2025 die Uhren um – Was Sie wissen müssen

München stellt am 26. Oktober 2025 die Uhren um – Was Sie wissen müssen Okt, 19 2025

Wenn Stadt München in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025 die Zeitumstellung vornimmt, betrifft das jeden, der in Bayern lebt – und zwar genau um 3 Uhr nachts wird die Sommerzeit um eine Stunde zurückgedreht, sodass plötzlich wieder 2 Uhr ist.

Der Vorgang ist kein Zufall, sondern ein exakt geregelter Schritt, der seit 1980 in ganz Deutschland gilt. Die öffentliche Kommunikation kommt von der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, die per Funksignal alle städtischen Uhren synchronisiert.

Hintergrund zur Zeitumstellung in Deutschland

Die gesetzlichen Grundlagen liegen im Zeitgesetz vom 26. Januar 1978 (BGBl. I S. 104) und der zugehörigen Verordnung vom 30. März 1978. Damals wurde das Prinzip der Sommer‑ und Winterzeit nach langjähriger Diskussion wieder eingeführt, weil die Energiekrise der 1970er‑Jahre nach einer Stunde Tageslicht am Abend verlangt hatte.

Historisch war die Sommerzeit bereits 1916 im Ersten Weltkrieg eingeführt, dann wieder abgeschafft und erst 1980 zurückgeholt. 1996 einigte sich die Europäische Union auf ein gemeinsames Datum, festgeschrieben in der EU‑Richtlinie 2000/84/EG, und 2001 war die Regelung in deutsches Recht übernommen.

Details zur kommenden Umstellung 2025/2026 in München

Am Sonntag, dem 26. Oktober 2025, erfolgt die Rückstellung von 03 Uhr Sommerzeit auf 02 Uhr Normalzeit. Die Uhr springt also zurück, und die Bürger „gewinnen" eine Stunde Schlaf – zumindest theoretisch.

Die Gegenbewegung, die Vorstellung auf die Sommerzeit, ist für den 29. März 2026 angesetzt. Dann wird um 02 Uhr die Uhr auf 03 Uhr vorgestellt, was bedeutet, dass eine Stunde „verloren" geht.

In München betreut die Stadt Stadt München insgesamt 181 öffentliche Zeitanlagen: 119 Kirchturmuhren, 3 Turmuhren, 15 Stadtuhren, 39 Schulturmuhren und 3 Uhren in Altenheimen. Zusätzlich gibt es weitere Uhren, die nicht im städtischen Bestand sind, etwa von Deutsche Bahn, der Bayerischen Schlösser‑ und Seenverwaltung und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).

„Wir informieren die Bürger rechtzeitig und sorgen dafür, dass alle öffentlichen Anzeigen synchron umstellen“, erklärte Klaus Schmid, Pressesprecher der Stadt München, in einem kurzen Statement. „Das Signal der PTB ist zuverlässig, und dank moderner Funkuhren gibt es kaum Fehlfunktionen.“

Technische Umsetzung: Funkuhren und PTB

Die PTB sendet ein 60‑kHz‑Langwellensignal, das von allen öffentlichen Uhren empfangen wird. Moderne Funkwanduhren, wie sie von Conrad.de vertrieben werden, stellen die Zeit automatisch um – sowohl analoge Anzeigen als auch digitale Displays.

Ein typisches Beispiel: Ein analog‑digitales Gerät zeigt am 26. Oktober 2025 um 02 Uhr 59 Min 59 Sek 9 Millisekunden exakt 02 Uhr 00 Min 00 Sek 0 Millisekunden, weil die Stunde von 02 bis 03 zweimal durchlaufen wird. Im Frühling springt die Uhr hingegen von 01 Uhr 59 Min 59 Sek 9 Millisekunden auf 03 Uhr 00 Min 00 Sek 0 Millisekunden.

„Die automatischen Systeme reduzieren den Aufwand für Handwerker und minimieren das Risiko menschlicher Fehler", betonte Dr. Anna Lehmann, Wissenschaftlerin an der PTB. Sie fügte hinzu, dass das Signal bis zu 2 km Reichweite in städtischen Gebieten habe.

Wirtschaftliche und politische Debatte

Ökonomische Studien zeigen, dass die Zeitumstellung nicht gerade ein Wachstumsmotor ist. Laut einer Analyse von Zeitanddate.de führte die Umstellung 2000 in den USA zu einem einmaligen Börsenverlust von etwa 31 Milliarden US‑Dollar – ein Ergebnis, das die Kritik an der Praxis befeuert.

Seit 2018 diskutiert die Europäische Kommission über eine Abschaffung der Zeitumstellung. In einer öffentlichen Konsultation gaben 4,6 Millionen Bürger ihre Meinung ab, 84 % davon für ein Verbot des halbjährlichen Wechsels.

Der Gesetzgeber hat bislang jedoch noch nichts beschlossen. Viele Wirtschaftstreiber, etwa die Energiebranche, argumentieren, dass die Sommerzeit den Energieverbrauch senken könnte – ein Punkt, der in den Diskussionen immer wieder auftaucht.

„Wir müssen die Vor- und Nachteile wissenschaftlich prüfen, bevor wir radikale Entscheidungen treffen", sagte Prof. Michael Bauer, Energieökonom an der Technischen Universität München, in einem Interview mit der "Münchner Tageszeitung".

Was kommt als Nächstes? Abschaffung oder Anpassung

Die EU plant, bis 2028 eine endgültige Entscheidung zu fällen. Sollte die Abschaffung beschlossen werden, müssten alle Mitgliedsstaaten einheitlich handeln, damit grenzüberschreitender Verkehr nicht ins Stocken gerät.

Bis dahin bleibt die aktuelle Regelung bestehen – und das bedeutet für Münchner wieder ein nächtlicher Eingriff am 26. Oktober 2025. Wer die Uhr zu Hause nicht automatisch stellt, sollte sich rechtzeitig daran erinnern, sonst fehlt ihm die extra Stunde Schlaf.

Ein kleiner Tipp: Viele Smartphones passen sich selbst an, sobald das Funksignal empfangen wird. Für analoge Uhren gilt: Einfach die Zeiger kurz zurückdrehen – das dauert weniger als eine Minute.

Häufig gestellte Fragen

Wie wird die Zeitumstellung technisch umgesetzt?

Die PTB sendet ein 60‑kHz‑Langwellensignal, das von allen öffentlichen Funkuhren in München empfangen wird. Moderne Geräte stellen die Zeit automatisch um, während analoge Uhren manuell korrigiert werden müssen.

Welche Uhren betreut die Stadt München?

Insgesamt 181 öffentliche Zeitanlagen: 119 Kirchturmuhren, 3 Turmuhren, 15 Stadtuhren, 39 Schulturmuhren und 3 Uhren in Altenheimen. Zusätzlich gibt es weitere Zeitanzeigen von Unternehmen wie Deutsche Bahn, der Bayerischen Schlösser‑ und Seenverwaltung und der MVG.

Warum wird die Zeitumstellung kritisiert?

Studien zeigen wirtschaftliche Einbußen, etwa den Börsenverlust von 31 Mrd. USD im Jahr 2000. Außerdem berichten viele Menschen von Schlafstörungen und gesundheitlichen Beschwerden nach den Umstellungen.

Wie steht die Europäische Kommission zur Abschaffung?

Seit einer Bürgerbefragung 2018, bei der 84 % der Teilnehmer für eine Abschaffung stimmten, arbeitet die Kommission an einem Vorschlag. Ein endgültiger Beschluss wird voraussichtlich bis 2028 erwartet.

Was passiert, wenn ich meine private Uhr nicht umstelle?

Nichts Katastrophales – Sie laufen einfach eine Stunde „falsch“. In der Praxis kann das aber zu verpassten Terminen führen, vor allem bei öffentlichen Verkehrsmitteln, die nach der offiziellen Zeit fahren.