Sechzig

Karneval in Kölle und Debakel an der Wedau

Montag, den 23. Februar 2009

Das vergangene Wochenende begann fröhlich und ausgelassen, und endete niederschmetternd und enttäuschend. Zunächst besuchte ich den Flo in Köln, wo wir uns zur Einstimmung aufs Karnevaltreiben in einer Fußballkneipe den Auftritt des 1. FC Köln bei den Bayern zu Gemüte führten.  Getränkeeinheiten werden dortzulande zwar in Reagenzgläsern gereicht, doch wir bemühten uns redlich, im Gedränge zum Zuge zu kommen. Die Kombination aus 2:1-Auswärtssieg und Karneval tat ihr Übriges und Köln tobte.  Der weitere Verlauf des Abends gestaltete sich dementsprechend.

MSV Duisburg - TSV 1860 4:1 (2:0)
2. Bundesliga, 22. Februar 2009, MSV-Arena, 13.248 Zuschauer

Tags darauf ging’s bei Nieselregen ins trübe Duisburg, wo das Auswärtsspiel der Löwen anstand. In der eigentlich imposanten MSV-Arena - mit einer Kapazität von 31.500 Plätzen ein gelungenes Beispiel für einen mittelgroßen Stadionneubau - entwickelte sich vor einer enttäuschenden Kulisse von nur 13.248 Zuschauern eine noch enttäuschendere Partie. Den keineswegs gut spielenden Meiderichern gelang - nicht zuletzt Dank der drei Treffer des überzeugenden Kameruners Kouemaha - ein souveräner 4:1-Sieg. Die “Leistung” der Sechzger war durchweg indiskutabel und einer Zweitligamannschaft nicht würdig. Die bislang höchste Saisonniederlage spricht Bände. Durchgefroren und müde trat ich die Heimreise nach Berlin an und fragte mich, ob es das alles wert sei. Aber irgendwer muss den Job ja machen…

1860: Tschauner - Rukavina, Ghvinianidze (19. Berhalter), Beda, Johnson - L. Bender, Ledgerwood - Aigner (71. Schäffler), Bierofka (28. Holebas) - Lauth, Pourie.

Rückrundenstart in Mainz

Donnerstag, den 12. Februar 2009

1.FSV Mainz 05 - TSV 1860 2:2 (2:1)

Das erste Auswärtsspiel der Rückrunde 2008/09 stand an, und um die krisengebeutelten Löwen zu unterstützen, machte ich mich an diesem ersten Februarwochenende auf den Weg nach Rheinhessen. Im Ludwigsburger Irish Pub traf ich mich am Vorabend mit der Finnland-Pfalz-Connection, und nach Übernachtung und Weißwurstfrühstück in Speyer ging’s am späten Sonntagmorgen gut gelaunt Richtung Mainz.

Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen, was für ein Theater sich in der darauffolgenden Woche um den geplanten Investoreneinstieg beim TSV abspielen würde. Doch darauf möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Zumindest aber konnten die Blauen endlich mal wieder sportlich überzeugen. Nach frühem Rückstand in der 4. Minute lag man zwar nach rund einer halben Stunde 0:2 zurück, und innerlich hatten zu diesem Zeitpunkt wohl schon viele das Spiel abgeschrieben.

Doch die Löwen kämpften. Und das tat freilich der begeisternden Stimmung der Mitgereisten keinen Abbruch. Noch vor der Halbzeitpause gelang Jungspund Schäffler der Anschlusstreffer. Vor allem in der zweiten Hälfte wussten die Sechzger durch fast schon vergessene Spielkombinationen zu überzeugen, was durch Benny Lauths Ausgleichstreffer belohnt wurde. Der bis zum letzten Platz vollbesetzte Gästeblock bebte. Und letztendlich wäre sogar - ich wage es kaum zu sagen - ein Auswärtssieg drin gewesen!

Von den Mainzer Fans - das bleibt noch zu erwähnen - war nicht viel zu hören. Ausnahme war das leider in deutschen Fußballstadien überstrapazierte You’ll never walk alone zum Einlaufen der Mannschaften, was wohlgemerkt die Vereinshymne des FC Liverpool ist und andernorts nichts verloren hat.

1860: Tschauner - Rukavina, Ghvinianidze, Beda (60. Berhalter), Johnson - S. Bender (60. Ledgerwood), D. Schwarz (74. Rösler) - Aigner, Bierofka - Lauth, Schäffler

Tore: 1:0 Heller (4.), 2:0 Borja (32.), 2:1 Schäffler (37.), 2:2 Lauth (66.)

Zuschauer: 19.800 im Bruchwegstadion

Eintracht Frankfurt - 1.FC Köln 2:2 (1:0)

Am Vortag legte ich einen Zwischenstopp in der Frankfurter Commerzbank-Arena ein, wo die Eintracht vor 51.300 Zuschauern die Geißböcke empfing. Beeindruckend war zunächst die Choreographie zu Ehren des verstorbenen Kapitäns der Meistermannschaft von 1959 Alfred Pfaff: Der komplette Frankfurter Fanblock schweigend und in schwarz, in der Mitte eine Blockfahne mit dem Konterfei von Don Alfredo.

Es entwickelte sich eine hitzige und abwechslungsreiche Partie. Die Hessen gingen zweimal in Führung und Kölns Ausgleich resultierte aus einem (berechtigten) Elfmeter und einem (unberechtigten) Platzverweis gegen den Frankfurter Chris.

Die dortige Arena, genau an dem Ort errichtet, wo einst das Waldstadion stand, unterscheidet sich nicht wirklich viel von anderen Bauwerken dieser Art. Und selbst ein Chipkartensystem hat man schon umgesetzt, sodass man als Auswärtiger mit Bargeld kein Bier und keine Bratwurst kaufen kann. Ich hab dann einfach mal darauf verzichtet.

DFB-Pokal 1. Runde 2008/09

Montag, den 11. August 2008

Endlich rollt der Ball wieder! Und endlich traten die Löwen mal wieder im Großraum Berlin an. Das Los bescherte uns in der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal einen Besuch im mecklenburgischen Neustrelitz (70 Minuten mit dem Regionalzug ab Berlin Hbf), was vor allem die in Berlin ansässigen Sechzger freute. Mit allen verfügbaren Kräften begab man sich also erwartungsfroh gen Norden. Der TSV dominierte das Spiel klar, gab sich aber nach einem Doppelschlag durch Heimkehrer Benny Lauth und Kucukovic in der 22./23. Minute mit einem 2:0 zufrieden und ließ es fortan ziemlich gemütlich angehen. Ganz anders als das Wetter: Nach einer wochenlangen Dürre im Nordosten schüttete es von An- bis Abpfiff kontinuierlich, was aber der Stimmung unter den paar hundert Mitgereisten keinen Abbruch tat. Alles in allem ein lustiger Sonntagsausflug an die Seenplatte mit schmackhaftem Rotbarsch, preiswertem Stadionbier und größtenteils gastfreundlichen Einheimischen.

Aufstellung 1860: Tschauner - T. Hoffmann, Ghvinianidze, Berhalter, Johnson - Beda - Ledgerwood, Bierofka (84. Holebas) - D. Schwarz - Lauth (66. Di Dalvo), Kucukovic

Am Vorabend besuchte ich im tiefen Westen Berlins eine weitere Partie der 1. Pokalrunde zwischen Tennis Borussia und Energie Cottbus. Im Mommsenstadion war die Stimmung gegenüber Neustrelitz wesentlich aufgeheizter, denn seit gemeinsamen Zweitligazeiten zu Beginn des neuen Jahrtausends pflegt man eine gewisse Rivalität. Abgesehen von ein paar Rangeleien unter Fans der spielbeteiligten Teams mit anwesenden Unruhestiftern vom BFC und der Hertha blieb trotz der unübersichtlichen Situation alles im Rahmen. Die Partie, in der streckenweise kein Klassenunterschied zu erkennen war, entschied Cottbus letztendlich mit 3:0 für sich. Torschützen: Rangelov (20., 72.), Jelic (28.)

TuS Koblenz - TSV 1860

Freitag, den 28. März 2008

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Das Osterwochenende nutze ich, um mir mal wieder die Löwen in der Ferne anzuschauen. Die Partie im Stadion Oberwerth in Koblenz ist schnell zusammengefasst: Ein Spiel, das keinen Sieger verdiente, aber trotzdem mit 3:1 an die Tussis ging. Vorentscheidend war die Tatsache, dass Sechzig innerhalb von acht Minuten der ersten Halbzeit zwei Eigentore fabrizierte - zu einem Zeitpunkt, als Koblenz noch keinen einzigen Torschuss auf die Reihe brachte. Zudem einigten sich beide Teams auf einen Nichtangriffspakt. Das aber eher unfreiwillig: Fehlpässe und Emotionslosigkeit gaben den Ton an. Schwamm drüber. Die Aufstiegsträume können nun wohl endgültig begraben werden.

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Davon abgesehen war der Ausflug nach Rheinland-Pfalz ganz unterhaltsam. Im Stadion traf ich mit Christian und Markus mal wieder die Heimstettener Fraktion, und während die gesamte Republik unter Sauwetter litt, erfuhr ich zwei Tage strahlenden Sonnenschein - wenn auch bei eisigen Temperaturen. In Speyer besuchte ich Hendrik, der sich in Berlin einen Namen als Mitbegründer der Löwenrunde in der Schöneberger Champions Bar gemacht hatte. Nach einem kultur-historisch interessantem Stadtrundgang mit Speyrer Dom und Bayrischem Verwaltungssitz (1816 bis 1945) lernte ich am Abend die heimische Kneipenszene kennen. Und nach dem Spiel am nächsten Tag in Koblenz durfte ein Besuch am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Mosel und Rhein, nicht fehlen.

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München bleibt blau!

Mittwoch, den 27. Februar 2008

Im DFB-Pokal-Viertelfinale siegt der FC Bäh dank eines unberechtigten Elfmeter in der Nachspielzeit der Verlängerung (Foul außerhalb des Strafraums) und profitierte zudem von einem Platzverweis gegen Benjamin Schwarz, den Franck Ribery mit einer Oscar-reifen Schauspieleinlage provozierte. Von den Mätzchen des “Weltmeisters” Luca Toni möchte ich gar nicht erst sprechen. Das war alles andere als weltmeisterlich.

Aber mal abgesehen von den Schiedsrichterentscheidungen (schönen Gruß an Herrn Gagelmann nach Bremen!), bleibt die Verunstaltung des Grünwalder Stadions im Vorfeld des Spieles unentschuldbar.

Die Roten können sich aufgrund ihrer Aktionen und der aktuellen Vorkommnisse glücklich wähnen, nicht in Buenos Aires oder Glasgow zu leben. Denn dort müssten sie nun um ihr Leben fürchten. Aber die Münchner sind diesbezüglich etwas entspannter.

Eines ist sicher: München bleibt blau, und die Unaussprechlichen haben sich in diesen Tagen sicher keine Freunde gemacht.

Der Sechzger-March

Samstag, den 3. November 2007

57, 58, 59, 60 - Ja so klingt’s im Chor!
57, 58, 59, 60 - Und schon gibt’s ein Tor!
57, 58, 59, 60 - Immer nur hinein
mein Verein für alle Zeit wird 1860 sein!

Ein Verein, der hat es gar nicht leicht,
wenn er will, dass er sein Ziel erreicht,
aber wir, wir sind fein heraus
die Kameradschaft, ja die Kameradschaft,
die macht bei Sechzig alles aus;
das weiß auch die Tribüne und bleibt den Löwen treu
und immer wieder klingt das Lied auf’s neu,
60, 60, 60, 60!

57, 58, 59, 60 - Ja so klingt’s im Chor!
57, 58, 59, 60 - Und schon gibt’s ein Tor!
57, 58 ,59, 60 - Immer nur hinein
mein Verein für alle Zeit wird 1860 sein!