Bundesliga-Relegationsspiele 1977

In der in den Siebziger Jahren zweigeteilten 2. Bundesliga (Nord/Süd) stiegen die jeweiligen Meister automatisch auf (das waren damals der FC St. Pauli und der VfB Stuttgart), während die beiden Zweitplatzierten in Hin- und Rückspiel den dritten Aufstiegsplatz unter sich ausmachten.

Es kam zu drei dramatischen Partien zwischen Arminia Bielefeld und dem TSV 1860. In den beiden ersten Partien gab es jeweils einen 4:0-Heimsieg. Und da eine Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen nicht vorgesehen waren, musste ein Entscheidungsspiel im Frankfurter Waldstadion her.

29.05.1977 Arminia Bielefeld – TSV 1860 4:0 (in Bielefeld)
04.06.1977 TSV 1860 – Arminia Bielefeld 4:0 (in München)
11.06.1977 TSV 1860 – Arminia Bielefeld 2:0 (in Frankfurt)

Quick Match Locator

Heute möchte ich mal ein wirklich nützliches Tool für den geneigten Fußballtouristen vorstellen, und zwar den Quick Match Locator.

Einfach auf der Landkarte einen Ort fixieren, Radius und Datum angeben, und – schwupps – schon bekommt ihr alle anstehenden Spiele der gewählten Region zum gewünschten Zeitpunkt angezeigt.

Für Deutschland sind momentan alle Spielklassen bis hin zur Oberliga sowie der DFB-Pokal im System. Weitere Ligen im In- und Ausland sollen folgen.

Sechzig zu Gast in Krakau

Cracovia Kraków – TSV 1860 2:1 (0:0)
Freundschaftsspiel, 9. Oktober 2010
Cracovia-Stadion, 4500 Zuschauer

Nach gut zehn Jahren mal wieder ein richtiges Auswärtsspiel für die Löwen im Ausland! Zumindest wenn man die Trainingslagerspielchen in Österreich oder der Schweiz während der Sommerpause mal außer acht lässt. Europapokal-Atmosphäre in Polen, und das in einem richtigen Stadion. Grund genug für 230 treue Löwenfans das Wochenende im fernen Krakau zu verbringen.

In Fahrgemeinschaften mit dem Auto oder Kleinbus, mit der Bahn oder per Flieger machte sich eine kleine, aber feine Gesellschaft auf den Weg, wobei diejenigen, die ab München die vermeintlich schnellste Anreise per Flugzeug gewählt hatten, von der Lufthansa/LOT aufs Übelste enttäuscht wurden: Flugstreichungen, lange Wartezeiten und Umleitungen über Frankfurt, Warschau und Rom(!) waren die Folge. Aber um einen reisewilligen Löwen aufzuhalten, bedarf es schließlich schon etwas mehr. Letztlich trudelten alle im Laufe des Freitags bzw. Samstags in Krakau ein. Die paar wenigen, die wie ich etwa aus Berlin anreisten, kamen da wesentlich reibungsloser voran. Die vier der Markt Schwabener Sektion traf ich wie vereinbart gleich am Samstagmittag.

Dass Krakau eine tolle und sehenswerte Stadt ist, die alle Register zieht, wenn es darum geht eine gute Zeit zu verleben, dürfte hinlänglich bekannt sein. Aber ebenso gilt Krakau als Hooligan-Hochburg, die von vielen polnischen Fans auf Auswärtsfahrten gemieden wird. Auch das war uns bekannt. Und glücklicherweise hatten wir keine Schwachmaten dabei, die dies auf die Probe stellen wollten. Ausnahmslos ein geiler Haufen, der sich da an diesem Wochenende zusammenfand. Gut gelauntes und freundliches Auftreten zieht immer. So fanden wir u.a. auch vor dem Spiel Einlaß in die Cracovia-Fankneipe in der Nähe des Stadions, wo einige der mehr oder weniger gefährlich aussehenden Stammgäste ob der Tatsache, dass wir uns da einfach so rein trauten, wohl derart perplex waren, dass ihnen nichts anders übrigblieb, als mit uns anzustoßen. Löwen, ich bin stolz auf euch!

Die Partie kam überhaupt erst dank des gemeinsamen Sponsors Comarch zustande, der dieses Freundschaftsspiel auf die Beine stellte. Und als Dankeschön für die mitgereisten Fans gab es die Karten für den Gästeblock auch noch gratis. Etwas beklemmend wirkte aber die vollständige Überwachung im und ums Stadion herum. Angefangen von der namentlichen Registrierung bis hin zur biometrischen Fotografie an den Eingangsschleusen, die an einen Hochsicherheitstrakt erinnerten. Seit Beginn dieser Saison gilt für alle Veranstaltungen polnischer Erst- und Zweitligaclubs eine Registrierungspflicht. Angesichts der Tatsache, dass man das Krawallproblem hierzulande in den vergangenen Jahren nie richtig in den Griff bekam und der bevorstehenden Europameisterschaft 2012, ist das aber nicht allzu verwunderlich.

Das Spiel war ursprünglich zur Eröffnung des neuen Cracovia-Stadions angedacht, doch dann wurde leider eine Woche zuvor das polnische Ligaspiel gegen Gdynia zum Eröffnungsspiel. Für viele Cracovia-Fans war die Partie gegen die Löwen also nur ein bedeutungsloses Testspiel, sodass auch nur insgesamt 4500 den Weg ins 15.000 Besucher fassende Stadion fanden. Schade. Doch die, die gekommen waren, machten ordentlich Stimmung. Respekt! Von allen Seiten wurde die Vereinshymne lautstark mitgesungen und kamen auch während des gesamten Matches Gesänge und Anfeuerungsrufe.

Und als dann zum Einlaufen der Mannschaften der Sechzger-Marsch gespielt wurde, bekamen manche im Gästeblock schon feuchte Augen. So von Herzen mitsingend habe ich 200 erwachsene Männer (und Frauen) noch nicht erlebt. Und so ging’s die ganzen 90 Minuten. Ein Support, den man sich bei manchem Punktspiel wünschen würde. Klasse statt Masse eben.

Mit ein paar Fans auf der Gegengerade wurden über die Zäune hinweg Schals getauscht, und während des Spiels schauten auch auch unser neuer Geschäftsführer Dr. Niemann sowie der Comarch-Marketingchef Martin Schmitt (der übrigens die Kartenausgabe eigenhändig vornahm) im Gästeblock vorbei. Es wurden viele Hände geschüttelt und auch einiges geschwatzt.

Das Spiel selbst war nicht allzu aufregend, relativ ausgeglichen ohne viele Höhepunkte. Nach einer torlosen ersten Halbzeit ging Cracovia Anfang der zweiten Hälfte in Führung. Der Ausgleich resultierte aus einem Eigentor, und in der Nachspielzeit markierten die Gastgeber den 2:1-Siegtreffer. Sei’s drum, scheißegal! Lange noch hallte es “Euuuropapokaaal!” durchs weite Rund. Wir hatten einen wunderbaren Tag erlebt.

Als dann nach Abpfiff “aus Sicherheitsgründen” noch eine etwa 10-minütige Blocksperre zu überbrücken war, wurde nicht etwa herumgepöbelt, sondern den mitunter paramilitärisch wirkenden Ordnern mit Sprechchören wie “Einmal Piwo, immer Piwo – zweimal Piwo, dreimal Piwo” ein Lächeln entlockt. Einfach schön. Über den restlichen Verlauf des Abends lege ich aber jetzt lieber den Mantel des Schweigens.

Schee war’s. Die geilste Auswärtsfahrt seit langem!

Spielberichte gibt’s hier und hier.

Garbarnia Kraków – Janina Libiąż 1:1 (0:0)
3. Liga Polen, 9. Oktober 2010
Garbarnia-Stadion, 400 Zuschauer

Da ich glücklicherweise pünktlich am Samstagmorgen eintraf, leistete ich mir noch den Besuch beim Drittligaspiel zwischen Garbarnia und Janina (Karte zu 7 Złoty = 1,75 Euro). Im Spiel zwischen dem polnischen Meister von 1931 und momentan Tabellendritten (Garbarnia) und dem aktuellen Spitzenreiter (Janina) ging es recht flott hin und her, und es entwickelte sich eine ganz passable Partie. Nur die Tore fehlten.

Bis dann die Gäste in der 87. Minute in Führung gingen, worauf die ersten enttäuscht das Stadion verließen. Selber schuld, denn Garbarnia gelang noch in der 3. Minute der Nachspielzeit der Ausgleich.

Auswärtssieg im Heimspiel

Deutschland-Türkei 3:0 (1:0)
EM-Qualifikation, 8. Oktober 2010
Olympiastadion Berlin, 74.244 Zuschauer (ausverkauft)

Schon unmittelbar nach der Auslosung zu den Qualifikationsspielen zur EM 2012 war die Vorfreude auf diese Partie groß. Und dann wurde auch noch Berlin als Austragungsort festgesetzt – Bingo!

Traditionell werden Gastspiele türkischer Mannschaften – sei es die Milli Takım oder Vereinsmannschaften – in Deutschland zu Heimspielen. Für Stimmung wäre also gesorgt. Und so sollte es auch an diesem Abend sein. Wenn auch das offizielle Kartenkontingent für die Gäste “nur” 15.000 betrug, so deckten sich die Fans der türkischen Mannschaft erfolgreich über den freien Vorverkauf ein. Daraus resultierend war rot die tonangebende Farbe im Rund des Berliner Olympiastadions. Da brachten auch die 15.000 weißen DFB-T-Shirts, die in der Ostkurve verteilt wurden, um einen Farbtupfer zu setzen, nicht viel.

Auch lautstärkemäßig ein klares 1:0 für die Türken. Abgesehen von den unnötigen Pfiffen gegen den vermeintlichen Vaterlandsverräter (die von den deutschen Fans mit frenetischen Mesut-Özil-Rufen quittiert wurden), herrschte eine friedlich-freundliche Atmosphäre, sowohl im Stadion als auch bei der An- und Abfahrt. Alle Sorge um das mutmaßliche Risikospiel samt Bierverbot im und ums Stadion war unnötig. Mit dem 1:0 durch Klose – und spätestens ab dem zweiten deutschen Treffer durch ausgerechnet Özil – drehte sich die Stimmung, und von nun an waren auch die deutschen Fans zu hören. Ein schöner Abend!

Den Spielbericht gibt’s hier. Zum Vergrößern der Bilder einfach draufklicken.

Flandern-Rundfahrt

Anfang des Jahres hatte ich schon mal einen Kurzbesuch in Belgien geplant, der dann aber witterungsbedingt zu Flugstreichungen und Spielabsagen führte. Auf ein Neues, also!

Die EFW-Kollegen aus Antwerpen waren mehr als gute Gastgeber und waren sehr um mein Wohlergehen bemüht. Neben Chauffeurdiensten und Stadtführungen standen freilich auch belgisches Bier und Stadionbesuche auf dem Programm.

Bereits kurz nach acht Uhr morgens bin ich in Brüssel gelandet, wo mich auch schon Patrick erwartete, der auf dem Weg nach Antwerpen die nötigen Zwischenstopps zum Sightseeing einlegte: das Oscar-Vankesbeek-Stadion von Racing Mechelen, das Veolia-Stadion von KV Mechelen sowie das Ludo Coeck von KBS Berchem und De Bosuil von Royal Antwerp, wo wir ja am Abend ohnehin nochmal vorbeischauen wollten.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Antwerpen, wo wir Steven und Frank an Bord nahmen, ging’s erstmal über die Grenze in einen Rotterdamer Vorort namens Barendrecht. Was eigentlich eine Flandern-Rundfahrt werden sollte, begann also in Holland. Grund dafür ist, dass es in Belgien keine Samstagnachmittagsspiele gibt. Klingt komisch, ist aber so. Und irgendwie mussten wir die Zeit ja totschlagen.

BVV Barendrecht – ASV Apeldoorn 0:0
Sportpark De Bongerd, 400 Zuschauer
Zaterdag Topklasse (3. Liga, Niederlande), 2. Oktober 2010

Der BVV machte vor 2 Jahren auf sich aufmerksam als er in einem Saisonvorbereitungsspiel Feyenoord mit 2:1 nach Hause schickte. Auch heute dominierten sie die Partie über lange Strecken und brachen erst ein, als einer der ihren vom Platz geschickt wurde. Die Gäste waren aber zu harmlos, um daraus Kapital schlagen zu können, was ein torloses Unentschieden zur Folge hatte. Es waren so um die 400 Besucher anwesend, auch wenn die offizielle Zuschauerzahl mit 1000(!) bekanntgegeben wurde.

Royal Antwerp FC – RAEC Bergen (Mons) 1:2
De Bosuil, 9000 Zuschauer
Exqi League (2. Liga, Belgien), 2. Oktober 2010

Rechtzeitig zurück in Antwerpen, um in der Fankneipe “Ten Eeckhove” noch ein paar Stamperl Bier zu zischen (Standardeinheit 0,25l). Ausgelassene Stimmung und angeregte Gespräche unter Leuten vom Fach. Da kann man schon mal die Zeit vergessen. Ins Stadion schafften wir es dennoch pünktlich. Pat hatte freundlicherweise Freikarten organisiert, und so stand einem sorgenfreien Abend nichts mehr im Wege. Wäre es da nicht zu einer unerwarteten Heimniederlage gekommen.

Ich war äußerst beeindruckt vom Stadion und der Atmosphäre: Das Gesamterlebnis war für mich fast wie eine Zeitreise in die Achtziger Jahre. Phänomenal! So, und damit habe ich jetzt auch einen belgischen Lieblingsverein.

Club Brugge – KAA Gent 3:2
Jan-Breydel-Stadion, 24047 Zuschauer
Jupiler League (1. Liga, Belgien), 3. Oktober 2010

Am Sonntag stand dann ein Ausflug nach Brügge auf dem Programm. Ein Bekannter, der aus verständlichen Gründen nicht genannt werden möchte, hatte rechtzeitig im Vorverkauf die Tickets für dieses brisante Regionalderby besorgt und begleitete mich auch dorthin. Im Gegensatz zum verregneten Vortag erwartet uns Sonnenschein bei 23 Grad. Sehr angenehm, um vor dem Spielbesuch noch ein wenig in der Altstadt von Brügge herumzulungern.

Auch das Jan-Breydel-Stadion gefiel mir gut, welches sich die beiden Brügger Vereine übrigens teilen. Wir waren auf der Cercle-Seite hinterm Tor untergebracht, gleich neben dem angrenzenden Gästeblock. Das Spiel selbst war eines der besseren, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ein offener Schlagabtausch, rasant geführt. Zunächst dominierten die Gastgeber, die auch 3:1 in Führung gingen. Per Elfmeter hätten diese auch erhöhen können, setzten jenen aber gegen den Pfosten und kassierten Minuten später im Gegenzug den 3:2-Anschlusstreffer. Es entwickelte sich eine dramatische Schlussviertelstunde mit Chancen auf beiden Seiten. Beim Heimsieg blieb es dann aber. Eine klasse Partie.

Nach zwei ereignisreichen Tagen ließen wir den Sonntagabend ganz gemütlich ausklingen, bevor ich am Montagmorgen die Heimreise antrat.

Nach Belgien komme ich gerne wieder!

Fußball in Berlin und Umgebung

Als ich zu Saisonbeginn das Sonderheft der Fußball-Woche in den Händen hielt, wurde mir mal wieder klar, dass ich nicht immer gleich in die Ferne schweifen muss, um mir ein Spiel anzuschauen. Immerhin tummeln sich alleine in den Berliner Amateurligen rund 400 Vereine. Muss man natürlich nicht alle gesehen haben, aber neben den allseits bekannten Zweitligavertretern der Hauptstadt gibt es da sicherlich noch ein paar Schmankerl zu entdecken.

SV Babelsberg 03 – Hansa Rostock 0:2
Karl-Liebknecht-Stadion, 7045 Zuschauer
3. Liga, 11. September 2010

Zum einen gibt’s da gleich vor den Toren der Stadt das Karl-Liebknecht-Stadion des SV Babelsberg 03, das mir von einem früheren Besuch bereits bekannt war. Da aber mit dem Drittliga-Neuling Hansa Rostock ein attraktiver Gegner zu Gast war, machte ich mich mal wieder auf in Richtung Potsdam.

Da die eine Hintertortribüne gerade modernisiert wird, war das Kartenkontingent etwas eingeschränkt. Mit 2500 im Gästeblock sorgten die Hanseaten allerdings für einen ziemlichen Geräuschpegel. Die Besucher von der Ostsee fuhren dann auch einen verdienten 2:0-Auswärtssieg ein.

Club Italia Berlino – Sportfreunde Johannisthal 0:0
Sportplatz Westend/Spandauer Damm, ca. 80 Zuschauer
Landesliga Berlin Staffel 1, 19. September 2010

Eine Woche später begab ich mich ins Westend, da ich auf den Club Italia Berlino aufmerksam wurde: Der Grund? Deren unglaubliches Angebot einer kostenlosen Dauerkarte, dazu ein Fan-T-Shirts und gratis Pizza und Pasta bei allen Heimspielen. Mit ein paar finanzkräftigen Sponsoren wie Fiat und Berliner Pilsner im Rücken, stellt dieser Verein den wohl mit Abstand höchsten Etat der siebthöchsten Spielklasse. Da kann man ruhig mit solchen Aktionen ein paar neue Interessenten werben.

Der Rasenplatz war aufgrund des Einbaus einer Bewässerungsanlage gesperrt, sodass leider nebenan auf dem Kunstrasenplatz gespielt werden musste, was den Akteuren wohl nicht so lag. Fazit: Netter Empfang, leckere Pizza und ein höhepunktfreies Spiel ohne Tore. Die vorbestellte Dauerkarte war leider noch nicht gedruckt. Der Eintritt war trotzdem frei.

Lichterfelder FC – Union Berlin II 1:2
Stadion Lichterfelde, 128 Zuschauer
Oberliga NOFV-Nord, 25. September 2010

Aufgrund des ungemütlichen Regenwetters blieben heute wohl viele lieber zuhause, so auch die Fans von “Union Zwee”. Nur ein paar Unentwegte fanden den Weg in den Südwesten der Stadt. Den Daheimgebliebenen entging eine mitreißende Partie, in der die Hausherren zunächst in Führung gingen, die Köpenicker aber letztlich das Spiel drehten. Auch sonst ist das Lichterfelder Stadion mit seiner imposanten Tribüne durchaus einen Besuch wert.

Preisfrage: Wer hält den ewigen Zuschauerrekord im Olympiastadion München?

Videomaterial vom legendären Spiel am 15. August 1973:


Mythos: TSV 1860 – FC Augsburg – MyVideo

Die Partie zwischen dem TSV 1860 und dem FC Augsburg war mit 80.000 Zuschauern ausverkauft. Nachdem die Löwen in der 3. Minute in Führung gingen, brachen alle Dämme und die schätzungsweise 10 bis 20.000, die sich draußen vor den Eingangtoren drängten, stürmten das Stadion.

Mit knapp 100.000 Zuschauern bedeutet dies den ewigen Zuschauerrekord fürs Oly. Wohlgemerkt in der Regionalliga Süd, der damals zweithöchsten Spielklasse.

Kommentar von Siggi vom 12.10.2010, da die Kommentarfunktion momentan nicht geht:

Bei diesem Spiel war ich dabei, es  war ein Mittwochabend. Aus irgendwelcher Eingebung, hatte ich die Karten schon vorher besorgt, nach dem wir die Plätze (Stehplatz natürlich, denke es war die Nordkurve) eingenommen hatten, merkten wir, wie die Sitzplatztribüne immer voller wurde, d.h. die teuersten Plätze. Der Anpfiff wurde eh verschoben und dann kam eben diese frühe Tor. Ich kann mich noch gut erinnern, wie nach einiger Zeit das Blaulicht sahen und irgendwie schon mitkriegten, dass da was nicht stimmte. Dann der Ausgleich, Haller hat in der Tat kongenial gezaubert, er hat unsere Mannschaft beschäftigt wie kein anderer Spieler vorher, Dautbekuvic war ein Fliegenfänger, der nichts konnte. Der Ausgleich war eine Witznummer. Erst nach dem Spiel haben wir dann alles erfahren. Aus heutiger Sicht war es ein riesen Dussel, dass nicht mehr passiert ist. Es hätte Tote geben können, wie leider in England (Hillsborough-Stadion). Die Verantwortlichen haben sich schon damals wenig um die Resultate geschert, leider ist das die Botschaft in die heutige Zeit (siehe Duisburg). Das Spiel selbst werde ich nie vergessen.

IGHC 2010 Prag

Ende August trafen sich Delegationen aus fünf Ländern für drei Tage zum International Groundhopping Congress (IGHC) in Prag. Organisiert wurde das Treffen von den Machern von myfootballway.com, einer Seite, die in polnischer Sprache umfassend über die fußballerischen Geschehnisse in Tschechien informiert. Unterstützung fand das Projekt von der führenden polnischen Groundhopping-Site kartofliska.pl (Kartoffelacker).

Die Teilnehmer aus Tschechien, Ungarn, Polen, Schottland und Deutschland erwartete ein geballtes Programm an Diskussionsrunden, Ortsterminen im böhmischen Umland, Stadionbesuchen sowie der Verköstigung lokaler Spezialitäten. Drei Tage, die alle teilnehmenden Kongressgesandten vollends zufrieden als Erfolg bezeichnen konnten.

Slavia Praha – Sigma Olomouc 1:1
27.08.2010, 17:30
1. Liga
Stadion Eden (Synot Tip Aréna), 5794 Zuschauer

Bohemians 1905 “B” – FK Litol 5:0
28.08.2010, 10:15
4. Liga Divison A
Stadion Ďolíček, 1135 Zuschauer

Český Lev Union Beroun – Sokol Libiš 1:0
28.08.2010, 17:00
5. Liga Středočeský kraj (Central Bohemia)
Stadion Na Ostrově, ca.100 Zuschauer

Viktoria Žižkov – Dukla Praha 2:1
29.08.2010, 10:15
2. Liga
Stadion Viktoria, 2235 Zuschauer

FK Ústí nad Labem – Bohemians 1905 1:0
29.08.2010, 15:00
1. Liga
Stadion Na Stínadlech (Teplice), 2558 Zuschauer

Nachtrag: Saisonende 2009/10

Eintracht Braunschweig – Dynamo Dresden 0:1
3. Liga, 30. Spieltag, 27. März 2010
Stadion an der Hamburger Straße, 14.570 Zuschauer

Der BTSV verspielt die letzten theoretischen Chancen auf den Wiederaufstieg in die 2. Liga.

1.FC Magdeburg – Hallescher FC 0:1
Regionalliga Nord, 26. Spieltag, 28. März 2010
MDCC-Arena, 11.234 Zuschauer

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen müssen sich die Hausherren im anhaltinischen Derby geschlagen geben.

Fortuna Düsseldorf – TSV 1860 2:0
2. Bundesliga, 31. Spieltag, 18. April 2010
Esprit-Arena, 26.500 Zuschauer

Bei sommerlichen Temperaturen kommen die Löwen auch am Rhein wieder einmal unter die Räder.

FC Augsburg – TSV 1860 1:0
2. Bundesliga, 33. Spieltag, 2. Mai 2010
Impuls-Arena, 30.660 Zuschauer (ausverkauft)

Leider können die Löwen den Datschis den Relegationsplatz nicht mehr streitig machen. Für deren Aufstieg reicht’s trotzdem nicht :-)

FK Austria Wien – SK Rapid Wien 1:0
Österreichische Bundesliga, 34. Spieltag, 5. Mai 2009
Franz-Horr-Stadion, 12.369 Zuschauer (ausverkauft)

Durch den Sieg wahrt sich die Austria die Chance auf die Meisterschaft, die letztlich aber an Salzburg geht.

TSV 1860 II – Karlsruher SC II 3:2
Regionalliga Süd, 30. Spieltag, 7. Mai 2010
Grünwalder Stadion, 1357 Zuschauer

Die Löwen-Amas drehen einen 0:2-Halbzeitrückstand.

Wacker Burghausen – VfL Osnabrück 0:1
3. Liga, 38. Spieltag, 8. Mai 2010
Wacker-Arena, 4700 Zuschauer

Osnabrück reist 700 km nach Südostbayern, wird Drittligameister und steigt in die 2. Liga auf.

TSV 1860 – Union Berlin 2:0
2. Bundesliga, 34. Spieltag, 9. Mai 2010
Arroganz-Arena, 26.000 Zuschauer

Versöhnlicher Saisonabschluß für Sechzig mit rund 5000 Gästen aus Köpenick.

Ein Samstag in Warschau

Ende Juli ist spielplanmäßig nicht gerade die beste Zeit für einen Kurzbesuch in Warschau: Die Saison hat noch nicht begonnen, und viele Teams befinden sich fernab in Trainingslagern. Dank der Unterstützung durch die führende Groundhopping-Site Polens kam ich dennoch in den Genuß zweier Partien an einem Tag.

24.07.2010
Znicz Pruszków – Hutnik Warszawa 3:0
Freundschaftsspiel
Stadion MZOS, Zuschauer: ~30

24.07.2010
Start Otwock – Okocimski Brzesko 1:0
Puchar Polski (Polnischer Pokal, Qualifikationsrunde)
Stadion Tadeusza Slusarkiego, Zuschauer: 300